Bevor ich einen Artikel unseres Schülerreporters Henrik Hoffmeister aus der Klasse 4a abdrucke, möchte ich es nicht versäumen, zum wiederholten male ein riesen Dankeschön an die Verkehrswacht Seesen-Langelsheim-Lutter zu senden. Wieder einmal haben Sie uns mit einem unglaublich spannenden Angebot anschaulich gezeigt, wie wichtig eine solide Grundbildung im Bereich der Verkehrserziehung ist. Dankeschön an Herrn Schöbel und Herrn Sievers, dass Sie uns so vielfältig bedenken.
Bericht über einen Vormittag auf dem Verkehrsübungsplatz in Lengede
Am 08.07.2014 fuhren wir von der 4a und 4b der Kurt-Klay-Schule Lutter am Barenberge zu dem Verkehrsübungsplatz nach Salzgitter-Lengede.
Ein Bus nahm uns mit und nach einer Dreiviertelstunde waren wir da. Ein Mann, der sich als Peter vorstellte, begrüßte uns freundlich. Mit glänzenden Augen blickten wir auf vier kleine offene Autos, die am Anfang einer Parcoursstrecke standen, die mit vielen Kreuzungen, Ampeln und Verkehrsschildern gespickt war. Aber erst ging es ins Haus. Im Inneren gab es einen schönen großen Raum, der rot-weiß gestrichen war. In der Mitte stand ein langerTisch, an wir uns setzten. Peter sagte uns, was heute das Thema des Tages war: „Unfälle!“ Mit einem Projektor projizierte Peter ein paar Fragen an die Wand, z.B.: Was ist Energie? Diese Fragen beantworteten die 26 Kinder, die in Begleitung ihrer Lehrer Herr Kynast und Frau Melchert waren.
Peter simulierte dann mit einem Wagen wie ein Airbag funktioniert und wie laut das ist.
Er sagte dann, dass die Kinder , die am wenigsten Hunger hätten, sich in den grünen VW-Bus setzen sollten und sich sehr, sehr gut anschnallen sollten. Ahnungslos taten es die Kinder, während die anderen 20 zum Frühstück gingen. Jeder aß selbst mitgebrachte Rucksackverpflegung. Als die anderen sechs Kinder dann wieder kamen, sagten sie, dass wäre der Schock ihres Lebens gewesen. Nach und nach waren alle in den grünen VW-Bus gestiegen. Da geschah folgendes: Ein Mann in brauner Jacke erklärte uns, wie wir uns richtig anschnallen müssen: Der Gurt muss sehr fest sein, „sonst kann man sich auch ein Pfund feuchte Spaghetti auf die Schulter legen“, und es kann zum Tode führen. Als erstes fuhr Peter an, bis er 30km/h erreicht hatte und bremste urplötzlich, als eine Wasserwand auf die Windschutzscheibe platschte. Dies wiederholte er mit 60 km/h . Ein dickes Lob richtete er an die Eltern, die ihre Kinder NICHT vorne sitzen lassen!!! Dies kann für Kinder unter 12 Jahren und 1,50m im Unfall tödlich sein. Wir trafen uns danach auf dem Hinterhof, wo der Mann in brauner Jacke ein Gestell aufbaute, an dem eine Schaumstoffpuppe, ein Dummy, hing. Peter erklärte , dass er erst mit 30 km/h und dann mit 60 km/h gegen den Dummy fahren würde.
Einem Kind fiel folgender Spruch ein:
„Wer selber wird ein Dummy (Dammi) , der ist ein großer Dummi.“, was ja auch stimmt.
Man hörte einen Motor aufheulen und ein paar Sekunden später kam Peter mit einem kaputten Auto angefahren. Mit der vierfachen Wucht von dem Gewicht des Autos rammte das Auto gegen den Dummy und weil ein Auto ca.1,5t wiegt betrug die Wucht des Autos 6 Tonnen! Der Dummy flog gegen die Windschutzscheibe und prallte auf die verbeulte Motorhaube. Als Peter danach mit der doppelten Geschwindigkeit und dem vierfachen Gewicht gegen den Dummy fuhr, flog er ca. 20 Meter weit. Das Aufprallgewicht betrug 24 Tonnen!. Jetzt wussten wir, wie gefährlich es war vor ein fahrendes Auto zu laufen. Dies konnte auch zum Tode führen. Ungeduldig, weil wir es nicht erwarten konnten, mit den Autos zu fahren, stiegen wir wieder die Treppe hinauf. Oben zeigte uns Peter das Beispiel mit dem Ei. Peter sagte, unser Kopf sei jetzt das Ei. Wenn wir jetzt vom Fahrrad fielen, passierte es. Ein Kind zählte den Countdown und Peter ließ das Ei fallen. Das flüssige Eigelb spritzte und das Ei war Matsch. Wenn dies ein menschlicher Kopf gewesen wäre....
Na ja... Peter holte nun einen Schaumstofffahrradhelm aus der Schublade und legte das Ei hinein. Wieder ließ er das Ei fallen und es blieb ganz. Dies war der Beweis: Also bitte einen Fahrradhelm tragen!
Peter zeigte nun ein paar Verkehrsschilder und wir meldeten uns. Er nahm ein Kind dran und dieses sagte dann die jeweilige Bedeutung des Schildes. Jetzt waren wir fit für den Auto-Parcours! Damit es kein Drängeln gab, hatte Peter eine clevere Idee. Er stellte eine Frage und das Kind, das als erstes die Frage beantwortete, durfte als erstes fahren. Das Kind konnte sich dann einen Partner (Beifahrer) aussuchen, und mit dem schon nach unten gehen. Die Ampeln waren schon an und alle anderen 24 Kinder warteten darauf, auch dran zu kommen. Die Autofahrten waren cool. Jeder durfte (leider nur) einmal fahren. Doch bald war die schöne Zeit auf dem Verkehrsübungplatz Salzgitter-Lengede zu Ende. Der Kleinbus kam und brachte uns zurück nach Lutter. Von dort fuhren wir mit verschiedenen Bussen nach Hause.
(Henrik Hoffmeister, 10 Jahre)








